Der Einfluss von Schlaf auf die Immunantwort ist vielfach experimentell untersucht (Besedovsky et al., European Journal of Physiology, 2012 [https://link.springer.com/article/10.1007/s00424-011-1044-0]). So wurde zum Beispiel in einer 2019 erschienen Studie belegt, dass bestimmte Wachhormone (z. B. Epinephrin, Isoproterenol), die im Schlaf herunterreguliert werden, die Bindung zwischen CD8-Killerzellen und virusinfizierten Zellen über ß2-Integrine hemmen (Dimitrov et al., Journal of Experimental Medicine, 2019 [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6400544/]). Schlaf beeinflusst aber auch positiv die Fähigkeit von T-Zellen zur Aktivierung von B-Zellen sowie die Ausschüttung von Mediatoren (IL-12), die Makrophagen aktivieren, und führt zu einem besseren immunologischen Gedächtnis nach Impfung (Lange et al., The Journal of Immunology, 2011 [ https://www.researchgate.net/publication/51184009_Sleep_after_Vaccination_Boosts_Immunological_Memory]).
Ganz allgemein kann aus diesen Daten geschlossen werden, dass ausreichend Schlaf, worunter beim Erwachsenen eine Schlafdauer von mindestens 7 Stunden verstanden wird, sowie eine gute Schlafqualität das Immunsystem positiv beeinflussen. Es kann daher angenommen werden, dass ausreichend Schlaf auch eine günstige Wirkung auf den Verlauf einer COVID-19 Infektion hat, ohne dass es dafür natürlich spezifische experimentelle Belege gibt.