Während sich die COVID-19-Pandemie weiter ausbreitet, wird fieberhaft nach einem Gamechanger gesucht, der dabei helfen könnte, die gegenwärtig überall praktizierten antiepidemischen Maßnahmen zur Abflachung der Epidemiekurve zumindest abzumildern, wenn nicht gar zu ersetzen. Doch erst eine erfolgreiche Impfstoffentwicklung könnte am Ende eine nachhaltige Lösung bringen. Diese scheint jedoch selbst unter optimistischen Annahmen nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2021 erreichbar. Der Blick richtet sich daher auch auf mögliche therapeutisch wirksame Substanzen, die den Verlauf der Infektion beeinflussen könnten. Wenn es gelänge, ein Medikament zu identifizieren, mit dem die Progression der Infektion hin zur Hospitalisierungs- bzw. Beatmungspflicht verhindert werden könnte, so könnte auch dies die gefürchtete Überlastung der Krankenhäuser und Beatmungsplätze sowie zahlreiche Todesfälle verhindern und letztlich die strengen Distanzierungsmaßnahmen überflüssig machen.
Aber auch die Entwicklung neuer therapeutischer Substanzen ist aufwendig und dauert mindestens so lange wie die Entwicklung eines Impfstoffs. Die Suche konzentriert sich daher auf Substanzen, die bereits eingeführt und für andere Indikationen zugelassen sind (sogenanntes „Repurposing“).